Henri-Goldstein-Haus und Torfbahn stellen neu gestalteten Platz vor

25.8.2023 | Zum bundesweiten „Tag des Offenen Denkmals" am 10. September öffnen in Quickborn auf dem ehemaligen Betriebshof des Torfwerks am Himmelmoor die im Aufbau befindliche Gedenkstätte ‚Henri-Goldstein-Haus‘ und die Werkstatt der Torfbahn mit dazugehöriger Nissenhütte von 11 bis 17 Uhr ihre Türen. Das Henri-Goldstein-Haus und die Nissenhütte sind Teil des historischen Gebäudeensembles, das noch weitgehend im Originalzustand besteht. Sie stellen zusammen mit der Torfbahn einen einzigartigen Kulturschatz in Schleswig-Holstein und der Metropolregion Hamburg dar.

 

Erstmals kann die Neugestaltung des Platzes zwischen den Gebäuden bewundert werden. Er wurde mit Fördermitteln der Aktivregion Holsteiner Auenland, finanzieller Unterstützung der Stadt Quickborn und Spenden sowie einem großen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz in den historischen Kontext zurückversetzt. Dazu wurden neuzeitliche Schutzdächer zurückgebaut und ein neuer Belag aufgebracht. Der alte Gleisverlauf der Torfbahn zwischen den Gebäuden wurde auf der Basis von Ausgrabungen und alten Bildern wiederhergestellt. Auch Teile des ehemaligen Gefangenenzauns wurden wieder sichtbar gemacht und stellenweise neu errichtet. Der Bereich ist nun auch für mobilitätseingeschränkte Personen bei allen Wetterlagen begehbar.

 

Das an den Platz grenzende Henri-Goldstein-Haus wurde 1936 zur Erhöhung der Anzahl der Arbeiter zum Torfabbau gebaut. Hier waren zunächst Strafgefangene aus Gefängnissen und von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 jüdische Kriegsgefangene überwiegend aus Frankreich untergebracht. Mitglieder des Träger- und Fördervereins Henri-Goldstein-Haus Quickborn e.V. erläutern die einzelnen Räume und die Lebensbedingungen der jüdischen Kriegsgefangenen.

 

Die Nissenhütte ist die einzige noch am ursprünglichen Standort vorhandene Nissenhütte im authentischen Erscheinungsbild. Sie wurde in der Nachkriegszeit an die schon 1915 errichtete ehemalige Schmiede angebaut und war die Werkstatt des Torfwerks. Mit ihrer unveränderten technischen Ausstattung dient sie noch heute der Wartung und Instandsetzung der verschiedenen Lokomotiven und Gerätschaften, von denen einige auf dem Betriebshof zu bewundern sind. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor e. V. erklären gerne die historische Ausstattung und ihre aktuelle Arbeit.

Gäste mit Oldtimern dürfen nach vorheriger Absprache mit den Mitgliedern der Torfbahn auf dem Betriebshof parken.

 

Die Arbeitsgemeinschaft Torfbahn Himmelmoor e. V. bietet zudem einen Shuttlebetrieb zwischen dem Parkplatz am Himmelmoor in der Himmelmoorchaussee 61, wo auch das Torfwerk seine Tore öffnet und von Mitgliedern des Fördervereins Himmelmoor e.V. erläutert wird, und dem Betriebshof in der Himmelmoorstraße 4 an. Der Eintritt in die Gebäude ist frei. Für die Shuttlezüge können Tageskarten zum Preis von 2 Euro am Zug erworben werden.


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