Arbeitskreis Arbeitsmarktintegration des Kreises tagte in Quickborn

15.11.2022 | Sprache spielt eine Schlüsselrolle für die Integration – das war eine der zentralen Botschaften beim dritten Treffen des Arbeitskreises Arbeitsmarkintegration der Kommunen und des Kreises Pinneberg. Rund 50 Akteure und Akteurinnen aus dem Bereich waren der Einladung nach Quickborn gefolgt. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Volker Dentzin, Fachbereichsleiter Bürgerdienste der Stadt Quickborn, und Vivette Tchuissang Tchiwe vom Fachdienst Soziales des Kreises Pinneberg. Die Moderation übernahm Annika Abellán Rodríguez von der Migrationssozialberatung des Diakonischen Werks Quickborn.

 

Schwerpunkt der Vorträge und Diskussionen waren diesmal Angebote für Migranten und Migrantinnen unter 25 Jahren und ihr Übergang von der Schule in den Beruf. Ihr Fachwissen dazu teilten unter anderem Caroline Heinz von der Jugendberufsagentur (JBA) des Jobcenters sowie Dr. Sibylle Schule von der Bundesagentur für Arbeit.

 

Sie beschrieben, dass es verschiedene Zugänge für Jugendliche und junge Erwachsene gebe, um in Ausbildung integriert zu werden. Diese Zugänge seien beispielsweise eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen oder die assistierte Ausbildung. Doch auch hier bleibe eine wichtige Voraussetzung Sprachniveau im Deutschen von mindestens B1, besser noch B2.

 

Darauf ging auch Bernd Bornholdt von der Berufsschule Elmshorn in seinem Vortrag ein. Er beschrieb, dass die Jugendlichen oft nach nur einem Jahr und nach Vollendung der Schulpflicht die Berufsschulen wieder verlassen müssten und dann zum Teil ohne den Ersten Schulabschluss und nur mit einem Sprachniveau von A1 abgingen. Die Gründe dafür seien vielfältig und lägen auch an den schwierigen Lebenslagen der migrierten Jugendlichen.

Bornholdt machte deutlich, dass bereits in der Berufsschule fachübergreifend und vernetzt mit anderen Akteuren aus dem Bereich der Arbeitsmarktintegration zusammengearbeitet würde. Ein gutes Coaching sei unerlässlich, damit es auch im Anschluss für die Jugendlichen Perspektiven für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt gibt.

Auf der anderen Seite ist die personelle Aufstockung des DAZ-Bereichs (Deutsch als Zweitsprache) unerlässlich, damit die Jugendlichen ein gutes Deutschniveau erreichen, im Anschluss ihre fachlichen Kompetenzen entwickeln und später gut in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

 

Amelia Wilke aus der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit in Elmshorn stellte des Weiteren Möglichkeiten vor, wie Personen mit Beeinträchtigungen/Behinderungen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert werden können. Hier gibt es beispielsweise die Möglichkeit der Ausbildung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

 

Zum Abschluss wurde die Maßnahme „MOIN – Menschen optimal integrieren“ durch Maik Huang von der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) vorgestellt. Die Maßnahme hat das Ziel, Personen an das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem heranzuführen. Innerhalb der Maßnahme werden zudem die für den Arbeitsmarkt so wichtigen berufsbezogenen Sprachkenntnisse vermittelt. Eine Berechtigung zur Teilnahme an dieser Maßnahme kann beispielsweise über die JBA erteilt werden.

 

Ziel der Veranstaltung war es, den teilnehmenden Akteuren einen aktuellen Überblick über Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund zu geben. Die teilnehmenden Akteure wie beispielsweise Schulen und Beratungsstellen fungieren als Multiplikatoren, welche die Informationen und Angebote direkt an die Zielgruppe der jungen, geflüchteten Menschen weitergeben und somit beim Start in das Arbeitsleben unterstützen.

 

Das nächste Treffen des Arbeitskreises Arbeitsmarktintegration ist für März 2023 in Schenefeld angesetzt.

 


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