1.11.2022 | Nach der Wahl des bisherigen Ortsvorsitzenden Thomas Beckmann zum neuen Bürgermeister hat die FDP Quickborn am vergangenen Freitag einen neuen Ortsvorstand gewählt. Darüber hinaus wurden auch die Kandidaten der Liberalen für die kommenden Kommunalwahlen im Mai 2023 gewählt.
Als amtierender Ortsvorsitzender konnte Beckmann zum Ortsparteitag so viele Teilnehmer wie nie zuvor begrüßen: Rund 30 Mitglieder hatten sich im Restaurant Seegarten eingefunden, darunter viele Neumitglieder, die im Zuge des Bürgermeisterwahlkampfes zu den Liberalen gefunden hatten. Besonders stolz zeigte sich Beckmann, dass 25 Prozent der zur Zeit 50 Mitglieder des Ortverbandes unter 25 Jahre alt sind.
Weil Beckmann nicht selbst für ein Amt zur Wahl stand, konnte er als Versammlungsleiter durch die Tagesordnung führen.
Neuer Ortsvorstand
Als neuen Ortsvorsitzenden wählten die Anwesenden mit 28 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung Thomas Katlun, der vor einigen Jahren mit seiner Familie von Bönningstedt nach Quickborn gezogen ist. Er betreibt mit seiner Frau den UnFairpaqt-Laden in der Eulenstadt. Nachdem in der Sitzung die Satzung geändert worden war, wurden drei Stellvertreter bzw. Stellvertreterinnen gewählt: Als 1. Stellvertreterin wurde das neue Mitglied Dörte Twesten (48) gewählt (29 Ja), als 2. Stellvertreter wurde in Abwesenheit Nicolas Vogtmeyer gewählt (28 Ja, 1 Enthalt.), 3. Stellvertreterin wurde mit 29 Stimmen Svea Spenninger, die sich insbesondere im Bürgermeister-Wahlkampf stark engagiert hatte. Dem Geschäftsführenden Vorstand gehören erneut Schatzmeister Michael Maier und die Schriftführerin Ines Glatthor an. Aufgrund seines Amtes als Fraktionsvorsitzender gehört Jürgen Scharley dem Vorstand an. Nachdem in der Sitzung ohne Diskussion die Satzung des Ortsverbandes geändert worden war, gehört in Zukunft auch Quickborns Bürgermeister, sofern er der FDP angehört, dem FDP-Ortsvorstand an. Dementsprechend ist Thomas Beckmann in seiner neuen Funktion qua Amt Mitglied des FDP-Ortsvorstandes. Als Beisitzer wurden mit 28 bzw. 29 Stimmen Friederike Rübhausen, Ben Lutter, Manfred Gerlach, René Collin und Annabell Krämer gewählt.
Kandidaten und Kandidatinnen zur Kommunalwahl
Als Spitzenkandidat zur kommenden Kommunalwahl wurde Jürgen Scharley gewählt, auf den nächsten Plätzen folgen Svea Spenninger, Thomas Katlun, Annabell Krämer, Nicolas Vogtmeyer, Friederike Rübhausen, Marco Reich, Michael Maier, Felicitas Schnoor, Manfred Gerlach, Horst Stahl, Bettina Bennies, Manfred Krämer und Tamara Katlun. Insgesamt wurden 31 Listenplätze besetzt. Selbstverständlich treten auch in den 14 Wahlbezirken Direktkandidaten der FDP an.
Bereits Anfang letzter Woche hatte Jürgen Scharley von Annabell Krämer den Fraktionsvorsitz übernommen, als neue Stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurde Friederike Rübhausen (r.) gewählt, Zweite Stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurde Bettina Bennies.
Der Rückzug Krämers aus der Fraktions- und Ortsverbandsspitze wurde während des Ortsparteitages mit einer erhöhten Arbeitsbelastung der Landtagsabgeordneten nach dem Schrumpfen der FDP-Landtagsfraktion nach der letzten Wahl begründet. Krämer bleibt Landtagsvizepräsidentin und in Quickborn Mitglied der Ratsversammlung.
Kommentar
Ein falsches Signal
Durch die vom Ortsparteitag einstimmig gebilligte Änderung der Ortssatzung haben die Liberalen den Quickborner Bürgermeister automatisch zum Mitglied des Ortsvorstandes gemacht - sofern er denn Mitglied des FDP-Ortsverbandes ist. Ob dies ein kluger Schachzug ist, darf bezweifelt werden.
Auf der einen Seite sind Vorteile für die Liberalen nicht recht erkennbar. Die FDP kann den Bürgermeister jederzeit zu den Sitzungen ihres Orts- oder Fraktionsvorstandes einladen, um sich auszutauschen. Außerdem kann man davon ausgehen, dass ein Bürgermeister auch auf dem „kleinen Dienstweg" Kontakt mit seiner politischen Heimat pflegt, so wie dies sicher auch bei Bürgermeister Köppl und der CDU der Fall war.
Auf der anderen Seite erwarten die Bürger und Bürgerinnen vom Chef der Verwaltung eine gewisse Unabhängigkeit von politischen Richtungen. Gerade Quickborn, wo die politische Landschaft seit längerem durch harte Auseinandersetzungen zwischen der CDU und dem Bürgermeister auf der einen und der FDP auf der anderen Seite geprägt war, täte eine „Entpolitisierung" gut. Der Rückzug von Annabell Krämer, die als ehemalige Wettbewerberin um den Bürgermeister-Posten für Köppl und die CDU sicher keine Freundin war, aus der ersten Linie der liberalen Kommunalpolitik könnte dazu sicher einen Beitrag leisten. Und auch bei der CDU zeichnen sich personelle Veränderungen ab, die einer Versachlichung der politischen Diskussion entgegen kommen könnten. Die institutionelle Einbindung des neuen Bürgermeisters in das FDP-Gefüge erleichtert die künftige Verständigung dagegen sicher nicht. Insofern setzt die FDP mit dieser Personalie ein falsches Signal.
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C im (Samstag, 29 April 2023 08:18)
Sehr toll �