Begeisterter Beifall für OP[ku]-Konzert

23.5.2022 | „Ich weiß gar nicht, in welchem Zustand ich das Programm zusammengestellt habe ..." räsonierte Orchesterchef Ralf Hagens gegen Ende des OP [ku]-Konzerts im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, als ihm bewusst wurde, dass es einige eher traurige Stücke enthielt. Doch so einseitig war es dann doch nicht, denn das Orchester begeisterte wie immer mit einem höchst abwechslungsreichen Programm.

 

Es begann mit einem Ohrwurm, dem neuseeländischen Traditional „Wellermann". Wie auch bei allen folgenden Stücken erläuterte Hagens Hintergründe und Entstehungsgeschichten der einzelnen Stücke. In diesem Fall, dass das Lied auf den alten Walfangschiffen gesungen wurde. Nach dem Stück „La Storia" gab es den „Astronautenmarsch" zu hören, der Erkennungsmelodie des legendären Orchesters von Ernst Mosch. Mit einer kreativen Einleitung - „Stellen Sie sich vor, Sie gehen über die belebte Mönckeberg-Straße und halten nur kurz Einkehr in der dortigen Kirche und hören dann ..."  - gelang es Hagens, sogar einen kirchlichen Choral in das Programm einzubinden: Großer Gott, wir loben Dich ... Das Stück „Omens of Love" war als japanischer Beitrag zum berühmten Band Aid-Konzert entstanden, erlangte einen gewissen Bekanntheitsgrad in Europa aber erst in der Blasorchester-Version.

 

Nach der Pause erklangen einige bekanntere Stück wie zum Beispiel „Bohemian Rhapsody", in dessen Original-Fassung Sänger Freddy Mercury seine Homosexualität thematisierte. Ein südamerikanischer Trauermarsch fiel dann in die Kategorie der eher besinnlichen Stücke, auch wenn es eher fröhliche endete. Denn wie Hagens erläuterte, wird das Stück auf dem Weg zum Grab getragen gespielt, um nach der Beerdigung auf dem Rückweg abrupt in einen fröhlichen Rhythmus zu wechseln. Zum Schluss des Konzertes kündigte Hagens dann einen klassischen Abschiedssong an: ˘My Way" von Frank Sinatra (And now the end is near - And so I face the final curtain ...), den sich auch Gerhard Schröder zu seinem Abschied aus dem Amt gewünscht hatte.

 

Begeisterter Beifall der rund 300 Zuschauer belohnte die 55 Amateur-Musiker, die unter dem Dach der Musikschule Quickborn einmal jährlich zusammenkommen. Zum Konzert (und zu den beiden Proben) waren sie wieder aus ganz Schleswig-Holstein angereist. Einen Eintritt hatten die Musiker nicht verlangt, stattdessen bat Hagens um eine Spende. Er kündigte an, einen Teil der Spenden dem Verein „Quickborn hilft" zukommen lassen zu wollen.

 

Schade nur, dass nur ein Teil der Besucher aus Quickborn kam, denn ein Blick auf die Kennzeichen der Fahrzeuge auf dem Parkplatz (FL ...) zeigte, dass sich zahlreiche Angehörige der Musiker (spaßhaft nannten sich einige „Groupies") auf den weiten Weg nach Quickborn gemacht hatten. Aus der Eulenstadt spendierten u.a. Bürgervorsteher Henning Meyn mit Frau, Bürgermeister Thomas Köppl und Musikschul-Chef Lorenz Jensen so viel Beifall, dass sich die Musiker zu einer Zugabe hinreißen ließen. Und da gab es ein „Abschiedslied" der besonderen Art: „Du hast den Farbfilm vergessen!", das sich Bundeskanzlerin Angela Merkel  zu ihrem Abschied gewünscht hatte. Und so endete ein grandioses Konzert gar nicht traurig, sondern höchst schwungvoll!

 


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