Bürgermeister Köppl überreicht Ernennungsurkunde zum Professor

Aus der Hand von Bürgermeister Köppl nahm Dr. Stephan Raimer die Ernennung zum Professor entgegen, Dr. Jens T. Kowalski (links) und Dr. Johann Bizer freuten sich mit dem Ausgezeichneten
Aus der Hand von Bürgermeister Köppl nahm Dr. Stephan Raimer die Ernennung zum Professor entgegen, Dr. Jens T. Kowalski (links) und Dr. Johann Bizer freuten sich mit dem Ausgezeichneten

24.4.2022 | Dass ein Bürgermeister eine Ernennungsurkunde zum Professor überreicht, kommt sicher nicht alle Tage vor. Am Montag war es in Quickborn der Fall: In seiner Funktion als Kuratoriumsvorsitzender des Ausbildungszentrums für Verwaltung (AZV) übergab Bürgermeister Thomas Köppl die von der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien ausgestellte Urkunde an Dr. Stephan Raimer, der an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) lehrt.

 

Normalerweise wird eine solche Zeremonie in Altenholz durchgeführt, aber wegen der Terminflut des Bürgermeisters kam nicht nur der Ausgezeichnete in die Eulenstadt, sondern auch der Präsident der Fachhochschule Dr. Jens T. Kowalski und der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Dataport Dr. Johann BIzer waren angereist.

 

Köppl ist als Repräsentant der schleswig-holsteinischen Kommunen (organisiert in einem Schulverein) im Kuratorium des Ausbildungszentrums für Verwaltung (AZV) vertreten, das von den Kommunen, dem Land Schleswig-Holstein und der Deutschen Rentenversicherung getragen wird. Bis zum Sommer nächsten Jahres ist er Vorsitzender des Gremiums. Neben der Verwaltungsakademie in Bordesholm gehört zum AZV die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD), die  an den drei Standorten Campus Altenholz, Campus Reinfeld und Campus Bordesholm vertreten ist.

 

In den vier Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Polizei, Steuerverwaltung und Rentnversichering studieren derzeit fast 2.000 junge Leute an der FHVD mit dem Ziel eines europaweit vergleichbaren Bachelorabschlusses.  Zum 80-köpfigen Lehrkörper gehört sie November 2020 auch Dr. Raimer.

 

Er hat ein Lehramtsstudium Sonderpädagogik an der Christian-Albrecht-Universität abgeschlossen und dann im Unterrichtsfach Technik promoviert.  Er war u.a. in der Wirtschaftsförderung in Itzehoe und Kiel sowie an einer Berufsakademie tätig. Sogar eine Verbindung zu Quickborn besteht: 2004/2005 half er der comdirect-Bank dabei, die bis dahin in 10 Leitz-Ordnern festgelegte Corporate Identity in die digitale Welt zu überführen. In der Folge bestand seine Aufgabe darin, als Berater für verschiedene Unternehmen für eine „menschenzentrierte Gestaltung" digitaler Prozesse zu sorgen.

 

Die Digitale Transformation gestalten

Seine vielfältigen Erfahrungen bringt er jetzt in die Stiftungsprofessur „Digitale Transformation" an der Fachhochschule ein. Schwerpunkt seiner Arbeit in Lehre und Forschung wird sein, die Veränderungsprozesse von Verwaltungsabläufen und Verwaltungsstrukturen sowohl Studierenden als auch erfahrenen Verwaltungspraktizierenden in Fort- und Weiterbildungsangeboten zu vermitteln.

 

Stiftungsgeber dieser bisher an der FHVD einmaligen wissenschaftlichen Förderung in Form einer zunächst auf fünf Jahre befristeten Stiftungsprofessur ist das Unternehmen Dataport, der Informations- und Kommunikationsdienstleister der öffentlichen Verwaltung für die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sowie die Kommunen Schleswig-Holsteins. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Johann Bizer hatte es sich nicht nehmen lassen, auch nach Quickborn zu kommen. Motivation für die Stiftung sei, den Boden für neue Technologien zu bereiten. Bizer:„Es geht auch darum, angesichts des Fachkräfte-Mangels gleiche oder sogar bessere Leistungen mit weniger Personal zu erbringen!"

 

Die Weiterentwicklung öffentlicher Verwaltungsdienstleistungen im Rahmen der Digitalisierung sei in den kommenden Jahren die zentrale Aufgabe für die öffentliche Verwaltung, betonte auch Bürgermeister Köppl.  Es gehe darum, die digitalen Prozesse flüssiger zu machen und auch die Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen zu verbessern. Er freue sich, dass Quickborn zu den 17 Pilotkommunen gehöre, die in einem gemeinsamen Projekt mit Dataport und dem IT-Verbund Schleswig-Holstein die Voraussetzungen  für eine schnelle Umsetzung der vom Onlinezugangsgesetz (OZG) geforderten Online-Dienste zu schaffen. Schleswig-Holstein stehe im Vergleich der Flächenländer gut da.

Beispiel für die Digitalisierung in Quickborn: Im Foyer des Rathauses kann man sich über diesen Bildschirm anmelden
Beispiel für die Digitalisierung in Quickborn: Im Foyer des Rathauses kann man sich über diesen Bildschirm anmelden

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