23.4.2022 | Kann es in der Hochphase eines Wahlkampfes etwas Schöneres geben, als mit positiven Nachrichten aufzuwarten? Und so dürfte sich die Überbringung eines Förderbescheides über 517.497,25 Euro durch die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) an den Quickborner Bürgermeister(-Kandidaten) Thomas Köppl im Rahmen eines Pressetermin für die beiden Beteiligten auszahlen.
Der Bescheid war die letzte von drei Tranchen einer Gesamtförderung in Höhe von 993.866 Euro, die die Eulenstadt im Rahmen des 2019 vom Bund gestarteten „DigitalPaktes Bildung" einstreichen konnte. Warum Prien für ihren symbolischen Akt gerade nach Quickborn gekommen sei? „Weil Quickborn ein perfektes Beispiel für die Umsetzung des Digital-Paktes geliefert hat“, spart sie nicht mit Lob für die hiesige Verwaltung. Und so durften sich auch Abteilungsleiter Burkhard Arndt und Fachbereichsleiter Carsten Möller, die an dem Termin teilnahmen, über die Würdigung freuen. Für Arndt sicher noch eine besondere Anerkennung für die im Rahmen dieses Projektes geleistete Arbeit, geht er doch in wenigen Tagen in Pension.
Quickborn habe sich sehr frühzeitig mit dem Ministerium in Verbindung gesetzt und geklärt, welche Maßnahmen denn wohl förderungswürdig sein würden, erläuterte die Minsterin. Danach wurden die entsprechenden Geräte beschafft und auch vorfinanziert, so dass die Auszahlung nach Freigabe der Fördermittel sehr zügig erfolgte. Die Länder hätten auch einen Anteil getragen, seien aber vor allem für die Durchführung zuständig gewesen. Prien räumte ein, dass das Antragsverfahren sehr aufwändig gewesen sei. Dabei hätten die MitarbeiterInnen ihres Ministeriums sehr gute Arbeit geleistet (ein bisschen Eigenlob durfte sein ...) und die Kommunen engagiert unterstützt.
Positiv für eine rasche und richtige Antragstellung sei auch die Zusammenarbeit mit einem kundigen Dienstleister gewesen. Für Quickborn war dies der kommunit IT-Zweckverband Schleswig-Holstein, dessen für die Schul-IT zuständige Geschäftsführer Ralf Gercken aus Elmshorn angereist war. Für ihn war es ein Besuch in der alten Heimat, denn Gercken war zuvor lange in der Quickborner Verwaltung tätig. Auch Bürgerneister Köppl lobte die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband, was ihm sicherlich besonders leicht fiel: Immerhin war der Verband, dem heute 3 Kreise und 16 Kommunen und Ämter angehören, 2008 von Quickborn und dem Kreis Pinneberg gegründet worden. Zudem ist Köppl derzeit Vorsteher des Verbandes.
174 interaktive Monitore für die Quickborner Schulen
Die Schulträger mussten zur Fördersumme mindestens 15 Prozent hinzugeben, so dass im Rahmen des Projektes insgeamt rund 1,2 Millionen Euro für die Quickborner Schulen aufgewendet wurden.
Finanziert wurden daraus die Ausstattung mit WLAN und dort, wo es erforderlich war, die Erweiterung der Netzinfrastruktur in den Schulgebäuden. Der größte Anteil der Fördergelder wurde aber für
die Ausrüstung der Klassen- und anderer Unterrichtsräume in allen Schulen mit 174 interaktiven Monitoren als Ersatz für die bisherigen Kreidetafeln verwendet. Damit sind die Beschaffungen für die
Quickborner Schulen im Rahmen dieses Projektes abgeschlossen. Aus einem anderen Topf hat die Stadt die Beschffung von 1.000 iPads finanziert.
Köppl wies darauf hin, dass Quickborn kontinuierlich 500.000 Euro pro Jahr für die Digitalisierung der Schulen ausgebe und das dies von allen Parteien getragen werde. Wichtig sei auch, dass die Schul-IT sicher funktioniere.
„Kultur des Digitalen"
Stolz auf das Erreichte war auch Prien: So seien in Schleswig-Holstein 90 Prozent der Schulen an das Breitband-Netz angeschlossen, damit liege das Land an der Spitze aller deutschen Flächenländer. Bis zum Jahresende soll der Wert noch auf 99 Prozent steigen. Inzwischen habe man auch ein funktionierendes Videokonferenzsystem installieren könne. Es gehe aber nicht nur um die Technik, auch in der pädagogischen Betreuung sei man im Lande gut aufgestellt. Auch in Zusammenarbeit mit den Hochschulen sei man dabei, andere Formen des Unterrichts zu entwickeln und Veränderungen in der beruflichen Praxis der Lehrer umzusetzen. Es gehe um eine „Kultur des Digitalen". In Quickborn scheint man auf einem guten Weg zu sein.
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