Info-Veranstaltung zum B-Plan „Theodor-Storm-Straße" mit Bürgerfragen

Mit großem technischen Aufwand wurde die Veranstaltung im Internet übertragen - ob es genutzt wurde?
Mit großem technischen Aufwand wurde die Veranstaltung im Internet übertragen - ob es genutzt wurde?

3.9.2021 | Rund 20 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Verwaltung in den Artur-Grenz-Saal gefolgt, um sich über den neuesten Stand der Planungen zum B-Plan 56 „Wohngebiet  nordöstlich der Theodor-Storm-Straße" zu informieren. Darüber hinaus wurde die Veranstaltung im Internet übertragen. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen, aber nicht jeder war mit den Antworten zufrieden.

 

Fachbereichsleiter Felix Thermann begrüßte die Gäste und leitete die Veranstaltung. Monika Toleikis vom Planungsbüro stellte mit Hilfe  einer Powerpoint-Präsentation die bisherigen Arbeiten vor. Weil es sich um das Gelände der ehemaligen Munitionsfabrik handelt, die dort explodierte, habe die Stadt bereits mehrere Bodenuntersuchungen durchgeführt.  In enger Zusammenarbeit mit dem Kreis werde sichergestellt, dass das Gelände und auch das Grundwasser frei von Altlasten übergeben würden. Dazu werde u.a. der Boden abgetragen. Die schalltechnische Untersuchung habe ergeben, dass im überwiegenden Bereich keine Beeinrächtigungen durch das benachbarte Gewerbe zu erwarten sei, für eine kleinere Fläche würden Schutzmaßnahmen vorgesehen.

 

Im Gegensatz zu den ursprünglichen Entwürfen, die bis zu 150 Wohneinheiten vorgeshen hätten, sähen die jetzigen Pläne auf Drängen der Politik nur 40 Wohneinheiten vor, davon die meisten in Form von Einfamilien- und Doppelhäusern. Lediglich im südlichen Bereich sei ein maximal dreigeschossiger Mehrfamlienhaus mit gefördertem Wohnunsgbau vorgesehen. Darüber seien 1.000 qm für einen maximal zweigeschossigen Erweiterungsbau der angrenzenden Kita reserviert.

 

Für die Erschließung des Geländes sei - abweichend von bisherigen Lösungen mit einem Wendehammer - eine Ringstraße geplant. Man rechne mit 250 Kfz-Bewegungen pro Tag. Rechne man die bestehenden 1.500 Kfz-Bewegungen in der Theodor-Storm-Straße hinzu, bleibe man deutlich unter den zulässigen 4.000 Bewegungen in einer 30iger-Zone.

 

Thermann erläuterte, dass auch im weiteren politischen Diskussionsprozess noch Einflussmöglichkeiten bestehen.

 

Die komplette Powerpoint-Präsentation steht hier auf der Website der Stadt zur Ansicht bereit. Das Protokoll der Sitzung wird in 1 bis 2 Wochen zur Verfügung stehen.

 

Bürger stellten Fragen

Ein Bürger aus der Hermann-Löns-Straße bat darum, im Hinblick auf die Altlasten bei der Vorbereitung des Grundstücks besonders sorgfältig zu arbeiten. Er wies darauf hin, dass die Zahl der Krebserkrankungen in seiner Straße überduchschnittlich hoch sei. Insgesamt weise Quickborn eine an der oberen Grenze liegende Krebsrate auf, was nach seiner Meinung daran liege könne, dass einzelne Bereiche besonders hohe Werte aufwiesen. Von den Behörden habe er keine näheren Auskünfte erhalten, weil sie aus Datenschutzgründen nicht an Private gegeben werden. Eine frühere Anfrage an Bürgermeister Köppl, sich dieser Sache anzunehmen, blieb unbeantwortet. 

 

Anke Thomsen, wohnhaft in der Theodor-Storm-Straße 57, sieht angesichts der bereits bestehenden Verkehrsbelastung u.a. durch den Bringverkehr zur Kita große Probleme. Auch eine weitere Anwohnerin wies darauf hin, dass die Theodor-Storm-Straße für Mütter und Väter zur Rennstrecke geworden sei und z.T. auch völlig zugeparkt sei. Thermann räumte ein, dass sich etwas verändern werde, hält die höhere Belastung aber für vertretbar.  Man werde sich aber um ein für alle vertretbare Lösung bemühen. Eine Anbindung an die Friedrichsgaber Straße sei aber nicht denkbar, weil die dafür zuständigen Kreisbehörden nicht zustimmen würden.

 

Auf die Frage, warum in letzter Zeit Boden aufgeschüttet worden sei, versicherten die anwesenden Eigentümer des Grundstücks, dass dieser dort nur zwischengelagert werde und wieder abgetragen werde. Thermann versprach, sich im Kontakt mit dem Vorhabenträger dafür einzusetzen, dass der LkW-Verkehr während der Erschließungs- und Bauarbeiten auf die „Rushhour" morgen und abends abgestimmt werde.

 

Großes Interesse an den Grundstücken

Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung wurde an Einzelgesprächen deutlich, dass großes Interesse an den künftigen Grundstücken besteht. Den Vorhabenträgern, die auch schon das Baugebiet Hasloh-Mitte erschlossen haben, liegen bereits Anfragen für alle Grundstück vor. Alle werden einzeln und nicht an einen Investor vergeben, so dass jeder Neu-Eigentümer - im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben - nach eigenen Vorstellungen bauen kann.

 

Grünen-Vorsitzende unzufrieden mit der Veranstaltung

In einer Stellungnahme nach der Veranstaltung äußert sich Anke Thomsen, anwesende Anwohnerin und zugleich Vorsitzende der Grünen in Quickborn, unzufrieden:

„Ich bin enttäuscht darüber, dass man den Anwohner*innen die Möglichkeit anbietet, ihre Sorgen und Bedenken in dieser Veranstaltung mitzuteilen und dass dann die Beantwortung ausschließlich in Form von Allgemeinaussagen erfolgt. Auf mich als Anwohnerin wirkte das alles wie eine Pflichtveranstaltung, mit der ein echtes Einbinden der Anwohner*innen nicht verbunden war.
 
Im Gespräch mit anderen Anwohner*innen habe ich erfahren, dass diese über den Ablauf der Veranstaltung ähnlich unzufrieden waren. Sie haben bereits E-Mails an den Bürgermeister und die Stadtentwicklung geschrieben, betreffend der befürchteten Überlastung der Theodor-Storm-Straße als einziger Zufahrtsstraße und der teils chaotischen Umstände zu den Bring- und Abholzeiten vor dem Kindergarten, der sich ja direkt an der Einfahrt zum Neubaugebiet befindet. Ein echtes Interesse an den von ihnen vorgebrachten Einwänden haben sie jedoch bisher nicht festgestellt."

Als Anwohnerin meldete sich Anke Thomsen, zugleich Grünen-Vorsitzende, zu Wort und  zeigte sich besorgt angesichts der Verkehrssituation
Als Anwohnerin meldete sich Anke Thomsen, zugleich Grünen-Vorsitzende, zu Wort und zeigte sich besorgt angesichts der Verkehrssituation

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

HERAUSGEBER / REDAKTION

(KEINE Auskünfte zu in den Beiträgen erwähnten Organisationen/Institutionen!)

 c/o CS : COMM
Reinhard Kuchel
 Kampmoorstraße 6
25451 Quickborn


 

 

Telefon: 04106 77 30 77

Mobil: 0160 775 70 06

Mail: info@Quickborn1.info