22.2.2021 | Dass die Feuerwehr Quickborn eine Feuerwache in Quickborn-Heide erhalten soll, darüber sind sich (fast) alle einig. Angesichts der Haushaltslage hatte die SPD im Ausschuss für
Kommunale Dienstleistungen (AKD) aber eine Verschiebung von 2022 auf 2023/24 beantragt. Eine Abstimmung wurde vertagt, jetzt steht der Antrag für den Finanzausschuss am 23.2.2021 auf der
Tagesordnung, der auch wieder im Livestream übertragen wird.
Die Feuerwache Ost soll direkt neben der Straßenmeistere auf einem Geländer an der Ulzburger Landstraße entstehen, das zur Zeit noch dem Land Schleswig-Holstein gehören.
Die SPD hatte die Streichung der Haushaltsmittel von 550.000 Euro in 2021 und 1.000.000 Euro in 2022 für die Planung und den Bau der Wache beantragt, lediglich die Planungskosten sollten als Verpflichtungsermächtigung (VE) in den Doppelhaushalt 21/22 eingestellt werden. Als Begründung hatten die Sozialdemokraten neben der Entlastung des Haushaltes 2021/22 angeführt, dass angesichts zahlreicher „Großprojekte" die Verwaltung stark belastet sei und der Bau der Feuerwache ohnehin nicht bis 2022 zu realisieren sei.
Robert Hüneburg (CDU) wies darauf hin, dass erfahrungsgemäß Verschiebungen eher zu Kostensteigerungen führen würden.
Ratsmitglied Thomas Beckmann (FDP) fragte nach Kooperationsmöglichkeiten mit der Feuerwehr Ellerau, wie es sie früher gegeben habe, um einen schnellen Einsatz in der Heide sicherzustellen. Er plädierte zudem dafür, angesichts der extrem angespannten Quickborner Haushaltslage die Verwaltungsgemeinschaft mit Ellerau auch über Kreis- und Gemeindegrenzen für Synergien beim Brandschutz zu nutzen. Die gemeinsame Nutzung des nahe der Quickborner Heide gelegenen Standortes der Feuerwache in Ellerau könnte zudem den Brandschutz in der Zeit bis zur Fertigstellung der neuen Wache besser sicherstellen.
Wehrführer Wido Schön, der per Video zugeschaltet war, bedauerte, dass der SPD-Antrag erst am Tag der Sitzung vorgelegt worden war und zeigte sich verärgert, dass eine seit sechs Jahren laufende Diskussion wieder aufgenommen würde. Er erläuterte, dass der Brandschutz in der Q-Heide dramatisch sei und ohne die zusätzliche Wache nicht gewährleistet werden könne. Feuerwehrleute, die in der Heide arbeiten, müssten erst zur Wache in der Stadt fahren, die Verkehrssituation (u.a. Bahnübergang Ellerau) würde das rasche Erreichen der Heide immer schwieriger machen. Auf FDP-Fragen stellte er klar, dass Platz für das Unterstellen eines Fahrzeuges in der Ellerauer Halle nicht vorhanden sei, die Nutzung von Ellerauer Fahrzeugen sei nicht möglich, weil sie unterschiedlich ausgestattet seien und die Kameraden darauf nicht geschult seien. Ansonsten gebe es aber weiterhin eine gute Kooperation mit den Ellerauer Kameraden.
Fachbereichsleiter Helge Maurer räumte ein, dass die Verkaufsverhandlungen mit dem Land noch nicht zum Abschluss gekommen seien. Er stelle sich aber vor, dass noch 2021 mit Bohrungen und Messungen begonnen werden und die Ausschreibung herausgegeben werden könne, so dass der Bau 2022 über die Bühne gehen könne.
Einer parlamentarischen Tradition wurde über den Antrag nicht abgestimmt, weil die FDP Beratungsbedarf angemeldet hatte. Einen leicht modifizierten Antrag, in dem auf die noch nicht abgeschlossenen Verkaufsverhandlungen hingewisen wird, hat die SPD für den Finanzausschuss eingebracht.
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