20.11.2019 | Bereits zum 45. Mal steht das erste Adventswochenende in Quickborn im Glanze der Lucia. Auch in diesem Jahr wird die Lichterkönigin Lucia aus der Partnerstadt Boxholm mit ihrem achtköpfigen Gefolge zur Feier dieses alten schwedischen Brauches Quickborn besuchen. Am Samstag, den 30. November wird nachmittags ab 14.00 Uhr auf dem Rathausplatz ein großer Tannenbaum weihnachtlich geschmückt.
In einem großen Zelt werden die Mitarbeiterinnen einiger Quickborner Kindertagesstätten gemeinsam mit den Kindern – bei Kinder-Punsch, Waffeln und weihnachtlicher Musik - den Schmuck für den
Weihnachtsbaum basteln und anbringen. Danach können alle nach schwedischer Sitte um den Tannenbaum tanzen und zum krönenden Abschluss erfolgt der Auftritt der Lucia-Mädchen.
Alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Quickborn, insbesondere die Kinder, sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und sich von der adventlichen Stimmung anstecken zu lassen.
Die Gäste aus Boxholm werden am 29. November abends nach einer Tagesfahrt im Bus in Quickborn ankommen. Jedes Jahr absolvieren die neun jungen schwedischen Mädchen während ihres Aufenthaltes in
Quickborn ein umfangreiches Pensum u.a. in Quickborner Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Am 1. Dezember besuchen sie z.B. die AWO. In diesem Jahr kommen die Mädchen aber nicht „nur“ zum Singen.
Auf Einladung der AWO-Vorsitzenden Elke Schreiber wird die gesamte Delegation aus Boxholm aus Anlass des 100. Geburtstages
der Bundes-AWO gemeinsam mit den Senioren und Seniorinnen im AWO-Treff auch frühstücken.
In der knappen Freizeit freuen sich die Mädchen besonders auf einen Ausflug in ein großes Einkaufszentrum und den Besuch des Hamburger Doms. Am Montag, den 2. Dezember werden sie die
Heimreise antreten.
Ebenso besuchen im Rahmen der Städtepartnerschaft zwei Schüler aus Boxholm die Eulenstadt. Seit vielen Jahren reisen mit dem Lucia-Bus die Austauschschüler für eine Woche mit nach Quickborn.
Diese wohnen hier ebenfalls in Gastfamilien und nehmen am Schulunterricht in der Comenius-Schule teil. Im Frühjahr des Folgejahres reisen die beiden Quickborner Gastgeber zum Gegenbesuch nach
Boxholm.
Geschichte und Informationen zur Lucia
Herkunft und Bedeutung des Namens
Der Name stammt vom lateinischen Wort "lux"(Licht) ab und bedeutet demnach "die Leuchtende"oder "das Licht". Vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert fiel die
Wintersonnenwende auf den 13. Dezember, der gleichzeitig der Namenstag der Heiligen Luzia ist. So wird am 13. Dezember im Brauchtum gleichsam die "Wiederkehr des Lichts" im Jahreszeitenkreislauf
gefeiert.
Die Legende
Die heilige Lucia von Syrakus wurde in Sizilien geboren, wo ihre Mutter ihr schon früh über das Christentum erzählte. Sie war begeistert von Jesus und beschloss ein gottgefälliges Leben als
Jungfrau zu führen. Als sie einen von ihrem Vater auserwählten Mann heiraten sollte, weigerte sie sich und wurde somit als Christin entlarvt, was damals mit dem Tod bestraft wurde. So wurde
Luzia in eine abgelegene Hütte geführt, wo man sie mit siedendem Öl übergoss. Ein Knecht
stieß ihr ein Schwert in die Kehle, doch trotz dieses Martyriums überlebte die Heilige. Später empfing sie durch einen Priester die heilige Kommunion und starb erst Jahre später, angeblich an
einem 13. Dezember.
Noch heute feiert man vor allem in Schweden an diesem Tag das Luciafest der Hl. Lucia. In einigen Orten Oberbayern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Brauchtum um das Luzienfest wiederbelebt.
Lucia-Fest in Schweden
Das Luciafest beginnt am Morgen des 13. Dezembers und ist in Schweden der Tag der Lichterkönigin. Die älteste Tochter erscheint als Luciabraut in einem weißen Kleid und einem Kranz aus
Preiselbeerzweigen und brennenden Kerzen auf dem Kopf. Die „Lussebrud“ weckt die Familie und serviert das Frühstück am Bett. Im ganzen Land werden Schulen und Arbeitsstätten in den frühen
Morgenstunden von magisch schimmernden Luciazügen besucht. Junge Mädchen in fußlangen weißen Gewändern mit Kerzen auf dem Kopf und in den Händen werden von
weißgekleideten jungen Männern begleitet, den „Sternjungen“, die bei dieser Gelegenheit einen langen, spitzen, mit einem Stern gekrönten Hut tragen. Zusammen singen sie die traditionellen
Gesänge, die zur Vorweihnachtszeit und zu Weihnachten gehören. Von diesem Tag an und über die gesamte Weihnachtszeit hinweg isst man ein besonderes, mit Safran gewürztes und gefärbtes,
Hefegebäck (Lussekatter).
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