11.5.2019 | Die in Quickborn ansässige comdirect Gruppe hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 70,7 Millionen Euro abgeschlossen (Vorjahr: 94,9 Millionen Euro). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag bei 11,3 Prozent (Vorjahr 15,8 Prozent).
„2018 war ein Jahr der Weichenstellung“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG. „Wir haben uns im vergangenen Sommer für eine noch stärkere Fokussierung auf unser
Kerngeschäft B2C entschieden. Als Konsequenz daraus haben wir den Verkauf unserer Tochtergesellschaft ebase vereinbart. Gleichzeitig haben wir rund 30 Millionen Euro zusätzlich in Wachstum und
Weiterentwicklung des Kerngeschäfts investiert und trotzdem ein ordentliches Ergebnis erzielt.“
comdirect sei mehr denn je eine starke Wachstumscompany. Dies zeige sich in einem signifikant beschleunigten und nachhaltigen Wachstum bei Kundenzahl und Kundenvermögen genauso wie in einer
ganzen Reihe neuer innovativer Leistungen für die Kunden. Als Beispiele nennt Walter Google Pay oder Apple Pay, welche comdirect Kunden seit dem jeweiligen Marktstart in Deutschland nutzen
können. Oder die rein digitale Depoteröffnung, innerhalb von wenigen Minuten mit dem bundesweit einzigarteigen E-Ident-Verfahren in der comdirect App. Die innovative comdirect App, die inklusive
Chat-Überweisung zum Jahresbeginn 2018 eingeführt wurde, hat comdirect kontinuierlich über das Jahr weiterentwickelt. Neben Überweisungen per Chat und Voice sind inzwischen auch Wertpapierorders
per Chat ganz einfach möglich.
Organisches Kundenwachstum gegenüber Vorjahr mehr als verdoppelt
Die Kundenzahl im Kerngeschäft B2C erhöhte sich im Jahr 2018 um 10 Prozent auf 2,52 Millionen, ein Plus von 236 Tausend. Damit hat sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
2017 lag die Netto-Neukundenzahl noch bei 103 Tausend (exklusive dem Kundenwachstum durch die Akquisition der onvista bank im Jahr 2017). Auch das betreute Kundenvermögen stieg – um 5 Prozent auf
62,1 Milliarden Euro. Während das Einlagenvolumen um 16 Prozent auf 25,4 Milliarden Euro kletterte, sank das Depotvolumen vor dem Hintergrund starker Kursverluste an den Börsen um 1 Prozent auf
36,6 Milliarden Euro. Die negativen Kurswerteffekte (-6,1 Milliarden Euro) wurden durch den hohen Depot-Nettomittelzufluss (5,7 Milliarden Euro) fast kompensiert.
Starker Anstieg bei Zinsüberschuss – Provisionsüberschuss auf Rekordlevel
Die Erträge hat comdirect im Kerngeschäft B2C um 4 Prozent auf 334,3 Millionen Euro (Vorjahr: 320,6 Millionen Euro) erhöht. Hauptertragsquelle war der Provisionsüberschuss, der mit 206,3
Millionen Euro den Vorjahreswert (194,2 Millionen Euro) um 6 Prozent übertraf. Der Anstieg beruht vornehmlich auf Wachstum. Die Anzahl der B2C-Trades lag im Jahr 2018 mit 21,9 Millionen
27 Prozent über dem Vorjahr (17,2 Millionen). Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge verzeichnet mit 21 Prozent einen starken Anstieg auf 117,0 Millionen Euro (Vorjahr: 96,3 Millionen Euro) –
trotz des anhaltenden Nullzinsumfelds. Hintergrund sind insbesondere die Zuwächse beim Einlagen- und Kreditvolumen.
Wachstumsinvestitionen prägen Anstieg im Verwaltungsaufwand
Die Verwaltungsaufwendungen im Kerngeschäft B2C stiegen von 239,3 Millionen Euro im Vorjahr um 17 Prozent auf 279,6 Millionen Euro. Größter Treiber für den Anstieg waren die höheren
Sachaufwendungen infolge zusätzlicher Wachstumsinvestitionen in neue Produkte, technologische Weiterentwicklung und Maßnahmen zur Gewinnung von Kunden und Kundenvermögen.
Das Ergebnis im Kerngeschäft B2C lag 2018 bei 54,7 Millionen Euro vor Steuern (Vorjahr 81,2 Millionen Euro). Die nicht fortgesetzten Aktivitäten (ebase) erzielten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe
von 16,0 Millionen Euro (Vorjahr: 13,6 Millionen Euro). Der Verkauf der Tochtergesellschaft ebase an die FNZ Group wurde im Juli 2018 vereinbart und steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung
der Aufsichtsbehörden. Ein Vollzug der Transaktion wird im Laufe des ersten Halbjahres 2019 erwartet.
Mit 25 Cent pro Aktie stabile Dividende
Das Ergebnis nach Steuern der comdirect Gruppe beträgt 50,4 Millionen Euro im Vergleich zu 71,5 Millionen Euro im Vorjahr. Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung liegt wie in den
vergangenen beiden Jahren bei 25 Cent pro Aktie. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 70 Prozent (Vorjahr 49 Prozent).
Einsatz von KI-Technologie unterstützt künftiges Wachstum
„Für 2019 setzen wir auf weiteres Wachstum“, so Walter zum Ausblick. Angekurbelt werden soll das Wachstum nach Walter durch Vermarktungsmaßnahmen und die Einführung von weiteren innovativen und
besonders kundenfreundlichen Leistungen. Um das Geschäftsmodell weiter kosteneffizient zu skalieren, soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) verstärkt werden. Dazu zählen hybride
Chatbot-Modelle und ein intelligentes Sprachdialogsystem, welche die Kundenbetreuer unterstützen, genauso wie Robotic Process Automation (RPA), mit der hochstandardisierte Bearbeitungsprozesse
automatisiert durchgeführt werden können.
Abrufbar ist der Geschäftsbericht als interaktives PDF-Dokument (u.a. mit Seiten- und Querverweisen sowie Verlinkungen zur Investor Relations-Website) ab sofort unter www.comdirect.de/gb18 . Auf
dem Weg zur „papierlosen Bank“ bietet comdirect ab diesem Jahr den Geschäftsbericht ausschließlich in digitaler Form an.
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