Zur Erinnerung an die Chaussee Altona-Kiel werden in Quickborn in Kürze fünf Informationstafeln aufgestellt.
Die Chaussee von Altona nach Kiel (später B4) wurde in den Jahren 1830 bis 1832 unter Frederik VI., König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, und seinem
Oberlandwegeinspektor Emil Georg von Warnstedt als erste Kunststraße im Lande gebaut. Die Chaussee verlief mitten durch Quickborn. Eine große Poststation wurde errichtet, die dem Transport
von Briefen und Personen sowie der Versorgung der Pferde und der Reisenden diente. Sie brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung des bisher recht abgelegenen Ortes mit sich.
Zahlreiche Elemente der Chaussee sind untergegangen, andere in Vergessenheit geraten. Genannt seien das grüne Band tausender Alleebäume, Granitquaderbrücken mit dem dänischen Königsmonogramm im
Schlussstein, formschöne Meilensteine und Chausseewärterhäuser.
Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund (SHHB) ist bemüht, die Geschichte dieser bedeutenden Infrastruktureinrichtung des 19. Jahrhunderts wieder ins Bewusstsein zu rücken. Wo es möglich
ist, soll die Allee durch Neupflanzungen ergänzt oder wieder neu hergestellt werden. In Zusammenarbeit mit der Stadt Quickborn und der Geschichtswerkstatt der Volkshochschule Quickborn
werden nun historische Hinterlassenschaften und Ereignisse der Chausseegeschichte mit Info-Tafeln versehen. Zwischen Altona und Kiel ist die Aufstellung von ca. 50 Tafeln geplant. Ein im Aufbau
befindlicher Internet-Auftritt gibt weitere Hintergrundinformationen. (www.altona-kiel.de)
Die Aufstellung der Tafeln ist in Quickborn an folgenden Punkten vorgesehen:
- Halbmeilenstein Kieler Straße
- Ehemaliges Chausseewärterhaus Kieler Straße 7
- Vollmeilenstein Kieler Straße
- Bilsener Brücke über die Pinnau
Eine Besonderheit ist ein denkwürdiges Ereignis am Ende des 2. Weltkrieges, das ebenfalls durch eine Informationstafel gekennzeichnet werden wird. Wenige hundert Meter nördlich der Bilsener
Brücke an der Einmündung der Barmstedter Straße in die Kieler Straße nahmen britische Soldaten am 4. Mai 1945 den Beauftragten der Regierung Dönitz, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg, in
Empfang und geleiteten ihn nach Wendisch-Evern, wo er noch am selben Tag die Kapitulationsurkunde des Deutschen Reichs unterzeichnete.
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