Heftige Kritik an der Personalpolitik von Bürgermeister Thomas Köppl hat der fraktionslose Ratsherr Ulf C. Hermanns-von der Heide in einer Pressemeldung geäußert.
Hermanns-von der Heide nimmt Bezug auf die gestrige Sitzung des Finanzausschusses, die er als "denkwürdig" bezeichnet. Trotz des Tagesordnungspunktes „Haushaltsplanung" seien die
Ausschussmitglieder der Auffassung gewesen, dass sie eine Budgetierung der Personalkosten nicht mehr beraten wollten, dafür sei es zu spät. Bürgermeister Köppl habe seinen - Hermanns-von der
Heides - Vortrag sinngemäß nur lapidar kommentiert:„Zu dem sage ich nichts mehr, ich habe bereits in der Vergangenheit genug gesagt."
Hermanns-von der Heide stellt die Frage, welches die historischen Aussagen des Bürgermeisters seien, und beantwortet sie wie folgt:
- Die Politik müsse beschließen, welche Aufgaben nicht mehr wahrgenommen werden sollten, dann könne man insoweit Personalkosten senken.
- Die Politik kann nicht beschließen, wie der Bürgermeister die Verwaltung organisiert und dadurch die für notwendig befundenen Stellen besetzt oder frei gibt.
„Merkt eigentlich jemand der gewählten Damen und Herren der Ratsversammlung noch, dass Köppl sie am Nasenring durch die Manege der Ratsversammlung führt?" fragt Hermanns-von der Heide. „Die
Aussagen beinhalten einen Zirkel, egal was die Politik ändern möchte, Köppl blockiert die Einsparungen."
Anstatt ein bürgerfreundliches, IT-gestütztes Verwaltungssystem zu installieren, wie er es seit langem fordere, das es den Bürgern ermögliche, Ihre Anträge und Meldungen online, ohne die Gnade
eines Termins in der Frühstücks-, Kaffee- oder Rauchpause der Verwaltungsmitarbeiter zu erledigen, verharre Köppl in der Verwaltungsstruktur der 80iger Jahre. Er blähe die Personalstruktur damit
weit über den Umfang vergleichbarer Verwaltungsstrukturen auf - koste es, was es wolle. Wenn es nicht mehr bezahlt werden könne, greife man eben mit Hilfe der CDU- und der Grünen-Fraktion den
Bürgern oder den Betrieben abwechselnd wiederholt in die Tasche.
Köppl sei wichtig, dass das Rathaus durchgängig geöffnet sei, begründet werde das damit, dass den Senioren unterstellt wird, sie könnten nicht mit der IT umgehen, deswegen müssten sie jederzeit
eine offene Tür finden. Ihnen sei nicht zumutbar, ihre Anliegen zu fest vorgegeben Bürozeiten vorzutragen, da sie ja zeitlich so eingeschränkt sind und ihnen im Zweifel nur der
Sonnabend-Vormittag bleibe.
Hermanns-von der Heide meint, wenn man Personalkosten senken wolle, dann müsse man die Stabsstellen deutlich verringern. Fünf leitende Mitarbeiter weniger bedeute auch, fünf Assistenten weniger,
also eine Kostenreduktion von rund 600.000 Euro. Allein von 2008 bis 2017 seien die Personalkosten in Quickborn von 410 Euro je Einwohner auf 557 Euro je Einwohner aus insgesamt über 12 Millionen
Euro gestiegen.
Die von Köppl immer wieder betonte und auch per Gutachten bestätigte Effizienz der Verwaltung bedeute ja nicht, dass es eine optimale Verwaltung sei, es bedeutet nur, dass jeder der bezahlt wird, auch beschäftigt ist, so Hermanns-von der Heide abschließend.
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