Hat wirklich jemand geglaubt, eine allseits beliebte Grundschulleiterin könne mit ein paar steifen Reden und einer kleinen musikalischen Untermalung in Rente entlassen werden? Nein, natürlich nicht! Und so wurde die Abschiedsfeier für Uta Schmidt-Lewerkühne als Leiterin der Grundschule Mühlenberg zu einer äußerst unterhaltsamen Show, die die zweieinhalb Stunden für die rund 90 Gäste wie im Fluge vergehen ließ.
Na gut, so ganz ohne offizielle Ansprachen ging es auch bei dieser Feier nicht. Zuständig war in diesem Fall in erster Linie Bürgermeister Thomas Köppl. „Schule braucht Raum, Herz und Leitung!" fasste er die Anforderungen zusammen. Für den Raum sei die Stadt zuständig, die anderen Punkte habe Schmidt-Lewerkühne mit großer Empathie und Durchsetzungsvermögen erfüllt. Sie habe in den zehn Jahren ihres Wirkens als Leiterin der Schule ihren Stempel aufgedrückt. Er bedankte sich auch im Namen der anwesenden MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung für die angenehme und faire Zusammenarbeit, auch wenn Schmidt-Lewerkühne sich immer engagiert für ihre Schule, das Kollegium und vor allem ihre Schülerinnen eingesetzt habe.
Für den Schulelternbeirat bedankten sich der Vorsitzende Mario Hoffmann sowie Pamela Jacobsen und Katka-Irena Demming. Herzhafte Lacher ernteten die beiden Lehrerinnen Sabine David-Glißmann und Andrea Hansen, die in einem Sketch einen Einblick in das Geschehen im Lehrerzimmer vor dem Eintreffen der Schulleiterin gaben. Einen Eindruck sowohl von ihrer Musikalität als auch von ihren Leitungsfähigkeiten vermittelte die neue Schulleiterin Petra Schüddelkopf, die die gesamte Gästeschar dazu brachte, Schmidt-Lewekühne ein mehrstimmiges Ständchen zu bringen.
Musikalisch wünschte auch Thomas Schilling, stellvertretender Schulleiter am Elsensee-Gymnasium, der scheidenden Schulleiterin für die Zukunft alles Gute: Nach "A Wonderful World" zog er die Zuhörer mit dem Reinhard Mey-Song „Über den Wolken" in seinen Bann. Mit Musik verabschiedete auch das Kollegium ihre langjährige Leiterin. Ob der Song „Versuch's mal mit Gemütlichkeit ..." jetzt nur ein ehrlicher Wunsch für die Zukunft oder auch eine Anspielung auf die Dynamik der scheidenden Vorgesetzten sein sollte, bleibt offen. Die Wertschätzung wurde aber an den liebevoll ausgesuchten Geschenken deutlich, die jede mit einem kleinen Kommentar der Rektorin in den Korb legte, darunter auch Karten für die Elbphilharmonie.
Ein besonderes Geschenk präsentierte Schmidt-Lewerkühnes Ehemann Hartmut seiner Ehefrau: eine "Sonderausgabe" des Fachmagazins „Die Grundschule", mit vielen eigenen Beiträgen zur Arbeit seiner Frau an der Mühlenbergschule. Der Chemiker selbst war zuvor für sein ehrenamtliches Engagement an der Schule gewürdigt worden: Er habe z.B. zur Verfügung gestanden, als IKEA-Regale aufgebaut werden mussten.
Stellvertretend für die anwesenden LeiterInnen der anderen Quickborner Schulen dankten Rektorin Angelika Lahrs (Dietrich-Boenhoffer-Gymnasium) und Schulleiterin Corinna Blöhdorn (Waldschule) ihrer Kollegin für die gute Zusammenarbeit. Sie hoben besonders das Engagement Schmidt-Lewerkühnes für die Übergänge von den Kindergärten zur Grundschule und von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen hervor.
Schulrätin Adelia Schuldt erinnerte in ihrer Rede daran, dass sich die beiden seit vielen Jahren aus gemeinsamer Arbeit kennen. Sie ließ das Leben von Schmidt-Lewerkühne Revue passieren. Sie sei In Hamburg zur Schule gegangen und habe auch dort von 1976 bis 1980 studiert. Es folgte ein Referendariat in Hamburg-Wilhelmsburg. 1980 legt sie ihr erstes Examen ab, das zweite folgte 1982. Die folgende Lebensphase war bestimmt durch die Geburt ihrer Töchter und die Erziehung ihrer Kinder. Von 1997 bis 2006 war sie Lehrkraft an der Brüder-Grimm-Schule in Rellingen, dort ab 2001 Konrektorin. Von 2006 bis 2017 folgte die Zeit als Schulleiterin an der Grundschule Mühlenberg. Die Schulrätin lobte insbesondere die Systematik, Umsicht und Zielstrebigkeit der Planung und Organisation, verbunden mit großer Warmherzigkeit und mit menschlichem Engagement für die Mitglieder des Kollegiums und vor allem die SchülerInnen.
In ihrer Abschlussrede dankte Schmidt-Lewerkühne ihrem Kollegium und allen Kooperationspartnern aber auch ihrem Ehemann und den beiden Töchtern Franziska und Julia, von denen eine auch den Beruf der Lehrerin ergriffen hat. Viele Eltern hätten sich bei ihr bedankt. Sie gehe in der Überzeugung, ein gut aufgestelltes Haus zu übergeben.
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