Rund 30 Bürger und Bürgerinnen hatten sich eingefunden, als am Tag der Deutschen Einheit in einer kleinen Feierstunde an dem Denkmal „Unteilbares Deutschland" auf dem Gelände der Comenius-Schule eine Informationstafel enthüllt wurde.
Bürgervorsteher Henning Meyn brachte dann auch in seiner kurzen Begrüßung seine Freude zum Ausdruck, dass sich so viele Teilnehmer eingefunden hatten. Er vertrat gemeinsam mit Stadtrat Klaus H. Hensel die Stadt Quickborn.
Als das Denkmal 1965 eingeweiht wurde, hatten sich allerdings noch rund 500 Quickborner versammelt, wie Irene Lühdorff zu berichten wusste. Die Leiterin der Geschichtswerkstatt erinnerte in ihrer Rede an die Entstehungsgeschichte des Denkmals. Zum 17. Juni 1964, des damaligen Tages der Deutschen Einheit, hatte die Sektion Quickborn des Kuratoriums Unteilbares Deutschland zu einem Ideenwettbewerb für die Gestaltung eines Mahnmales aufgerufen. Das Denkmal für Einheit und Freiheit sollte das unabdingbares Recht auf Wiedervereinigung und Selbstbestimmung in Frieden und Freiheit bekunden. 51 Entwürfe gingen ein. 1964 gewann die damals 16 Jahre alte Mittelschülerin Annegret Humann aus Hasloh den Ideenwettbewerb für die Gestaltung eines Mahnmals „Unteilbares Deutschland“. Realschullehrer Walter Klinger gab dem Mahnmal die künstlerische Form. Zwei Betonblöcke, ein größerer und ein kleinerer, versinnbildlichen die Teilung Deutschlands. Sie stehen beide auf einem gemeinsamen Fundament (Geschichte, Sprache, Kultur), das die Inschrift „Wir gehören zusammen“ trägt. Am 17. Juni 1965 wurde das Mahnmal für Einheit und Freiheit vor der Mittelschule – kurz darauf dem bundeseinheitlichen Sprachgebrauch entsprechend in „Realschule“ umbenannt – feierlich enthüllt. Die Mittel für das Denkmal kamen aus Spenden der Bürger Quickborns.
Lange Zeit fristete das Denkmal ein Schattendasein. Erst im Frühjahr dieses Jahres „entdeckte" es Lühdorff wieder, als die Umwandlung des Rasens vor der Schule in eine Wildblumenwiese zur Diskussion stand. Auf Initiative der Geschichtswerkstatt legte die Stadt das Denkmal erst einmal frei. Lühdorff nahm Kontakt mit der Familie auf. Annegret Humann, die Ideengeberin, war leider bereits Anfang des Jahres verstorben. Ihr Sohn Florian Koch nahm sich der Sache an und erklärte sich bereit, eine Informationstafel zu stiften.
Gemeinsam mit seinem Stiefvater Hermann Kupfernagel enthüllte er die kleine Tafel. In seiner Rede zeigte er sich erfreut, dass das Werk seiner Mutter wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werde. Aber er mochte auch seine Enttäuschung nicht verhehlen, dass die Stadt es nicht geschafft hatte, das Denkmal bis zum 3. Oktober zu renovieren. Nach seiner Wahrnehmung hatte die Stadt dies versprochen. Klaus H. Hensel versprach, dass dieses bis zum nächsten Tag der Deutschen Einheit nachgeholt werde.
Zur Erinnerung an die vielen Toten an der deutsch-deutschen Grenze hatte die Geschichtswerkstatt am Denkmal einen Blumenstrauß niedergelegt. Es ist zu wünschen, dass das Denkmal in Zukunft nicht nur als Erinnerung an die Zeit der Teilung, sondern auch an die glückliche Wiedervereinigung seinen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung in Quickborn findet.
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