Zu einer Lesung über den 2005 verstorbenen Bildhauer, Maler und Grafiker
Walter Arno mit Karl-Heinz Boyke lädt der Kunstverein Quickborn am kommenden Sonntag, dem 25. September, ein.
Walter Arno war über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Mit seinen Gemälden und Edelstahlskulpturen war der Seth-Ekholter Künstler ein prägender Bestandteil nicht nur der hiesigen Kunstszene. Als Professor für Malerei und Skulptur lehrte der Meisterschüler von Karl Hofer in Hamburg und in Arizona / USA.
Der Arno-Schüler Karl-Heinz Boyke wird über die formale Ästhetik von Walter Arno
referieren und dabei erstmals Bilder zeigen, die zuvor noch nicht öffentlich präsentiert wurden.
Dabei stellt Boyke auch sein Buch-Projekt „Walter Arno – ein Künstler“ vor und wird daraus einige Textproben vorlesen. Einige Originale von Arno und Boyke werden ebenfalls gezeigt. Gewicht wird Boyke auch auf die Vermittlung von Qualitätskriterien in der Kunst setzen, denn diese sind meist umstritten. Walter Arno schrieb dazu selbst: „Wer als Betrachter zu einem vertretbaren Urteil kommen will, dem wäre zu raten: Eigenschaften beobachten, zusammenbringen, ausgliedern! So kommt man zu nachprüfbaren Erkenntnissen, die auf Beobachtung - Reflexion - Wahrnehmung beruhen, nicht auf Unwägbarkeiten wie Geschmack, Meinung oder Denkmoden. Kunst kann intelligent sein, kraftvoll und reich an Erfindung. Sie kann aber auch doof sein, eine elende Dünnbrettbohrerei, schwächlich und maschenhaft. Die Masche ist absichtsvoll an den Schluss gesetzt worden, weil sie eine nicht zu unterschätzende Hürde darstellt. Man muss auch wissen, wer aus welchem Farbtöpfchen genascht hat, wo es abgestaubt worden ist. Das setzt Kenntnis voraus!“
Zur Veranstaltung erscheint ein kleines Heftchen mit einigen Leseproben und
Abbildungen. Der Kunstverein Quickborn bedankt sich beim Kreis Pinneberg für die
Förderung der Veranstaltung.
Die Lesung findet am 25.9.September um 11.00 Uhr statt im Offenen Atelier, Kieler Straße 149. Der Eintritt ist frei.
Für die Organisation verantwortlich zeichnen die Kunstvereinsmitglieder Edwin Zaft und Karl-Heinz Boyke.
Walter Arno
wurde 1930 in Stettin als Arno Walter Beckmann geboren. Er studierte ab 1947 Malerei in Berlin. 1951 wurde er Meisterschüler von Karl Hofer. Bereits 1958 wurde er Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und von 1969 bis 1971 war er Gastprofessor für Bildhauerei in Iowa-City und in Phönix/ Arizona USA. 1984 bekam er den Kulturpreis des Kreises Pinneberg.
2005 wurde der Name standesamtlich in "Walter Arno" geändert. Am 3. April 2005 verstarb Walter Arno in seinem Haus in Seeth-Ekholt, genau 50 Jahre nach seinem Lehrer Karl Hofer.
Walter Arno hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland und viele öffentliche Aufträge. Von 1979 bis 1986 assistierte ihm Boyke bei zahlreichen Projekten und war ihm bis zu seinem Tod 2005 freundschaftlich verbunden.
Karl-Heinz Boyke
wurde 1955 in Uetersen geboren. Er studierte ab 1977 Bildhauerei in Kiel. Seine Lehrer waren Manfred Sihle-Wissel und Jan Koblasa. Ab 1979 assistierte er Walter Arno und wurde sein Schüler. Ab 1991 bis 1997 folgten Lehraufträge an der HAW und der Sommerakademie "Pentiment" in Hamburg. 1995 Stipendien des Kreises Pinneberg und der Stadt Elmshorn.
Boyke war Mitbegründer der Werkhof-Galerie in Moorrege und zudem auch Kurator verschiedener internationaler Ausstellungen. Es folgten zahlreiche eigene Ausstellungen im In- und Ausland und auch öffentliche Aufträge. Boyke ist Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler BBK und
Sachverständiger für Kunst im öffentlichen Raum.
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