Nach der Stadtverwaltung würdigen jetzt auch die Leiterin der Geschichtswerkstatt und ein Sprecher der „Zeitzeugen" den Menschen Hans Meier und sein ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Organisationen in Quickborn und Hasloh
Irene Lühdorff für die „Geschichtswerkstatt"
Mit Hans Meier, der am 30. Juli im Alter von nur 58 Jahren einem Herzversagen
erlegen ist, hat die Geschichtswerkstatt der Volkshochschule der Stadt Quickborn
nach Pit Dwinger († Dezember 2015) und Hella Neddermeyer (†Juni 2016) in wenig
mehr als einem halben Jahr das dritte profilierte Mitglied verloren.
Hans Meier widmete seine Freizeit der Geschichte Quickborns: Er sammelte Fotos
und Dokumente, er interviewte Zeitzeugen und berichtete selbst als Zeitzeuge aus
seiner Kindheit und Jugend im noch unerschlossenen Ortsteil Quickborn-Heide; er
fotografierte Häuser, Straßen, Plätze, natürlich das Himmelmoor sowie andere
reizvolle Ansichten in Quickborn. Auf diese Weise trug er umfangreiches Archivmaterial zusammen, das er bereitwilligzur Verfügung stellte, wenn es darum ging, eine Ausstellung oder eine Schrift zu einem ortshistorischen Thema zu erarbeiten. Das digitale Quickborner Bildermuseum war seine Idee, die er mit viel Engagement umgesetzt hat.
Unvergessen sind die vielen Vorträge, in denen er Quickbornerinnen und Quickbornern die Geschichte der Stadt in Wort und Bild nahegebracht hat: Ob Eulenfest, Familientag, Weihnachtsmarkt – wo immer ehrenamtlicher Einsatz gefragt war, war Hans Meier zur Stelle. Mit seinen regelmäßigen Besuchen im Seniorenheim schenkte er vielen Menschen Freude: Er ließ sie erzählen und hörte auf das, was sie aus ihrem Leben zu berichten wussten.
Hans Meier war zudem ein sehr gefragter Mann wegen seiner hervorragenden Kenntnisse im IT-Bereich, und er ließ sich auch hier ehrenamtlich „einspannen“. Er war Webmaster nicht nur für die Geschichtswerkstatt Quickborn, sondern auch für
die Geschichtswerkstatt Hasloh; er war verantwortlich für die Homepage der Zeitzeugen und machte das Layout für die vierteljährlich herausgebrachten
Zeitzeugen-Berichte, zu denen er auch eigene Beiträge lieferte. Das Layout des
FENSTERs, des Gemeindebriefes der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh,
war ebenfalls seinem ehrenamtlichen Engagement zu verdanken. Dazu kamen seine Beiträge: „Rund um den Kirchturm“, für die er sein Archiv auswertete.
Die Stadt Quickborn hat das herausragende Engagement von Hans Meier im Jahre 2011 am Tag des Ehrenamtes offiziell anerkannt und gewürdigt. Hans Meier hinterlässt große Fußstapfen und eine Lücke, die nicht zu schließen sein
wird.
Wir trauern in Dankbarkeit um einen liebenswerten und engagierten Menschen. Sein Vermächtnis wird in Quickborn lebendig bleiben.
Fritz Schukat für die „Zeitzeugen"
„Urgestein“ sagt man zu Leuten, die schon ewig dabei sind – Hans war bereits bei den Zeitzeugen, als die meisten des jetzigen harten Kerns der Gruppe noch nicht einmal wussten, dass es so etwas in Quickborn gibt. Es war eigentlich nur eine Handvoll Unentwegter, die Frau Lemster vor etwa 14 Jahren um sich versammelte und die ersten zaghaften Treffen im Gemeinschaftsraum in der Martin-Luther-Kirche durchführte. Hans war dabei und er fühlte sich wohl im Kreise der älteren Mitglieder. Er hatte noch nicht einmal ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel!
Bald sprach sich herum, dass er mit Computern umgehen konnte und oft wurde er
gerufen, wenn es irgendwo nicht weiterging. Und er war es auch, der tatkräftig an unserem ersten Projekt, unserer Vierteljahreszeitschrift „Zeitzeugen“ mitwirkte. Titelbild und Layout entwarf er und wirkte auch an der Endausfertigung mit. Über 50 Mal erschien das Heft mit dem seit Beginn unveränderten Logo, in dem auch er ein paar spektakuläre Geschichten veröffentlichte.
Seine große Stunde schlug, als er uns sein „Baby“, die von ihm allein „gestrickte“ Webseite vorstellen konnte. Wir waren begeistert, denn einige Geschichten konnte man sich sogar anhören! Klarer Aufbau und gute Navigation haben viel Lob eingebracht.
Wir haben noch lange nicht alle Geschichten veröffentlicht, die unsere Autoren geschrieben haben. Die längeren sollten kontinuierlich in größeren Abständen eingestellt werden – nur Hans hätte das leisten können. Nicht deswegen fehlt er uns.
Er fehlt uns als Mensch, als Freund, als untadliger Kritiker und Ratgeber und ...
War er zu jung, um schon zu gehen? Wir werden ihn nicht vergessen, denn tot ist man erst, wenn sich niemand mehr an uns erinnert.
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