Eine Gruppe von 13 arabischen Schülerinnen und Schülern aus Jerusalem ist vom 11. bis zum 24. Juli 2016 zu Gast in Quickborn.
Der Besuch wurde von der in Quickborn ansässigen pensionierten Studienrätin Naimeh Hollmann von der Gesellschaft für Deutsch-Arabische Begegnungen e.V. in Zusammenarbeit mit Martin Wilkens, einem Lehrer des Elsensee-Gymnasiums, organisiert. Aufgenommen wurden die Gäste, die zwischen 15 und 16 Jahr alt sind, von Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse des Elsensee-Gymnasiums, die etwa gleich alt sind.
Als die Gäste am Montagabend gegen 22.50 Uhr am Hamburger Flughafen eintrafen, hatten sie schon eine kleine Odyssee hinter sich. Mit dem Bus ging es von Jerusalem zum Flughafen nach Tel Aviv, von dort zunächst nach München und von dort weiter nach Hamburg. Dass die arabischen Gäste überhaupt von Tel Aviv aus fliegen durften, war dem Umstand zu verdanken, dass sie "innerhalb der Mauer" leben, wie Hollmann verdeutlichte, ansonsten hätten sie erst nach Jordanien fahren müssen. Die 13 Schülerinnen und Schüler stammen aus 12 verschiedenen Schulen in der Stadt. Sie wurden in einem strengen Auswahlverfahren ausgewählt. Die Flugkosten hat die Gesellschaft für Deutsch-Arabische Begegnungen übernommen, Kosten in Deutschland für einen Besuch in Berlin werden u.a. von der Grünen-Bundestagsabgeordneten Valerie Wilms und der Bahn AG übernommen, die meisten Auslagen für Ausflüge etc. tragen aber die Gastfamilien.
Am Dienstag, also gleich am nächsten Morgen nach ihrer Ankunft, hatte Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl die Gäste und ihre jungen Gastgeber zu einem Frühstück in die Feuerwache eingeladen. Neben dem Bürgermeister begrüßten Naimeh Hollmann und Michael Bülck, Schulleiter des Elsensee-Gymnasium, die Teilnehmer und ihre Betreuerin Leila Sharif, Englisch-Lehrerin an einer Schule in Jerusalem. Bülck dankte auch Frau Hollmann für ihre Initiative zur Realisierung des Programms.
Auf Frage des Bürgermeisters erläuterten sowohl die Gäste als auch ihre Gastgeber auf Englisch, welche Erwartungen sie an die kommenden Tagen haben. Neben der Hoffnung auf erlebnisreiche Tage wurde vor allem genannt, sich auszutauschen und sich gegenseitig und die unterschiedlichen Kulturkreise besser kennenzulernen. Den jungen Gästen waren beispielsweise die vielen Bäume und der gute Zustand der Straßen aufgefallen. Hollmann:„Seit 1989 organisiert unser Verein ehrenamtlich solche Begegnungen, damit die jungen Leute in Deutschland nicht nur ihre europäischen Nachbarn kennenlernen, sondern sie durch persönliche Begegnungen auch mit arabischen Jugendlichen in Kontakt kommen. Nur durch den persönliche Umgang wachsen Toleranz und Verständnis." Wie die Initiatorin berichtete, entstünden aus solchen Austauschprogrammen oft lebenslange Freundschaften. Sie wisse z.B. davon, dass sich Austauschschüler später immer wieder gegenseitig besuchten.
Am Nachmittag stand ein Empfang im Hamburger Rathaus auf dem Programm. Am Donnerstag werden die Gäste an einem normalen Schulunterrricht teilnehmen. Während ihres Aufenthalts macht die Gruppe u.a. Ausflüge nach Schwerin und zum Deutschen Bundestag in Berlin. Außerdem wird sie die Hafencity, den Hamburger Hafen, die St.Jacobi Kirche und den NDR besuchen.
An den Aktivitäten werden Gäste und Gastgeber gleichermaßen teilnehmen, sodass sich beide Seiten näher kennenlernen können. Für das nächste Jahr ist ein Gegenbesuch in Jerusalem geplant.
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