Die Stadt greift Eltern unter die Arme, die auf teure Tagesmütter angewiesen sind. Das beschloss der Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales einstimmig in seiner gestrigen Sitzung.
Weitere Verbesserungen für die Eltern und die Kita-Situation sollen geprüft werden.
Wenn Quickborner Eltern nur eine Tagesmutter finden, die einen höheren Stundensatz als die vom Kreis Pinneberg festgelegten 4,24 fordert, so soll ab dem 1.8.2016 bis zu einem Höchstsatz von 5,50
Euro die Stadt 50 Prozent der Differenz übernehmen. Das kann - so rechnete Amtsleiter Carsten Möller vor - für Eltern rund 100 Euro im Monat ausmachen. Die Stadtkasse wird die Regelung vermutlich
aber nicht sehr belasten, denn nach Auskunft von Christiane Behncke, bei der Evangelischen Familienbildung Pinneberg zuständig für die Kindertagespflege, verlangen in Quickborn kaum Tagesmütter
mehr als 4,24 Euro.
Die Ausschussvorsitzende Annabell Krämer bedauerte in ihrer Funktion als FDP-Vertreterin im Ausschuss, dass CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen die Beschlussvorlage als Gemeinsamen Antrag
eingebracht hätten, ohne die FDP einzubinden. Bernd Weiher antwortete für die CDU, dass es demokratisches Recht für jede Partei sei, sich selbst auszusuchen, mit wem sie gemeinsame Anträge
einbringen wolle. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Auch bei einem weiteren Antrag waren sich die Parteien am Ende einig.
In der nächsten Sitzung wollen sich die Politiker damit beschäftigen, ob die Stadt Eltern von Tagespflegekindern weiter helfen kann.
Quickborn bleibt bei den Beiträgen für seine Kitas unter den Empfehlungen des Kreises Pinneberg. Bei der Tagespflege übernimmt der Kreis aber nur die Differenz zum höheren Kreisrichtwert.
Quickborner Eltern mit Kindertagespflegeplätzen zahlen deshalb den höheren Kreisrichtwert, während Quickborner Eltern mit Kita-Plätzen von den niedrigeren Sätzen in der Stadt profitieren. Den
Antrag hatte Dr. Fabian Brummund (SPD) eingebracht, nachdem er offensichtlich von den Schilderungen aus dem Publikum über die Nachteile der Tagespflege beeindruckt war.
Rund 40 Eltern waren als Zuschauer zu der Sitzung gekommen und hatten Gelegenheit, Fragen zur Kita-Situation in Quickborn zu stellen. Eine Mutter machte auf die Nachteile aufmerksam, wenn Eltern
statt eines gewünschten Kita-Platzes nur einen Platz in der Kindertagespflege erhielten. Neben den finanziellen Nachteilen bestehe bei Tagesmüttern das Problem, dass bei einer Erkrankung der
Betreuerin kein Ersatz zur Verfügung stehe. Außerdem hätten Tagesmütter sechs Wochen bezahlten Urlaub, der sich häufig schlecht mit den betrieblich festgelegten Urlauben der berufstätigen Eltern
koordinieren ließe. Jetzt sollen also für Quickborner Eltern zumindest die finanziellen Nachteile gemildert werden.
Für ein anderes Problem von "Tagespflege-Eltern" konnte Amtsleiter Möller keine Lösung anbieten: Wenn Kinder einen Krippenplatz nur im Tagespflegebereich erhalten haben, werden sie bei der
Vergabe von Kita-Plätzen im Elementarbereich wieder berücksichtigt, aber die Kinder aus den Kitas können ihre Zeit in der gewohnten Umgebung fortsetzen, werden also vorrangig behandelt. Möller:
„Es werden aber immer wieder auch Elementarplätze frei!" Möller erläuterte, dass es für alle Kita-Plätze ein zentrales Vergabeverfahren bei der Stadtverwaltung gebe. Insgesamt verlief die
Einwohnerfragestunde sehr sachlich.
Stärkere Auseinandersetzungen gab es eher zwischen den Ausschuss- Mitgliedern. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Astrid Huemke und der CDU- Vorsitzende Bernd Weiher warfen der FDP-Frontfrau Krämer zu
Beginn der Sitzung vor, während ihres Bürgermeisterwahlkampfes das Thema Kita gezielt hochgekocht und die Eltern instrumentalisiert zu haben.
In den drei Jahren zuvor habe die FDP Quickborn in diesem Bereich keinerlei Aktivitäten gezeigt. Krämer wies den Vorwurf zurück und erläuterte, dass die Verwaltung lange Zeit die Kita-Situation
als befriedigend dargestellt habe und es deshalb auch keinen Grund für besondere Aktivitäten gegeben habe. Die aktuellen Probleme seien von den Eltern an sie herangetragen worden.
Zum Ende der Kita-Tagesordnung herrschte dann aber wieder
Einvernehmen: Verschiedene Antrage der Parteien wurden zu einem gemeinsamen Antrag zusammengefasst und so wurde die Verwaltung für die nächste Sitzung einmütig gebeten, folgende Fragen zu klären:
Gibt es einen Bedarf für eine zusätzliche Kita? Wenn ja, wie groß und an welchem Standort? Ist das stadteigene Grundstück an der Bahnstraße dafür geeignet? Lassen sich kurzfristig (bis 1.8.2016)
zusätzliche Krippenplätze zur Verfügung stellen? Welche Erweiterungsreserven bestehen bei den Kitas und der Betreuungsschule? Welche Förderungsmöglichkeiten für Erweiterung und Ausbau von
Betreuungsmöglichkeiten gibt es? Welche Möglichkeiten bestehen, weitere Tagesmütter für die Betreuung innerhalb der Stadt zu gewinnen?
Das Thema Kita bleibt also - im wahrsten Sinne des Wortes - auf der Tagesordnung.
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Gerard Autry (Montag, 23 Januar 2017 02:45)
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